Flatterhaftes Treiben in der Uni-Bibliothek


Fledermaus hängt gemütlich ab und schmökert in Dracula Cartoon Oliver Kock


Von Leseratten hat man ja schon gehört. Was aber haben Fledermäuse in einer Uni-Bibliothek zu suchen? Nun, die Flattermänner und natürlich auch die Flatterfrauen werden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt - und das bereits seit einer Ewigkeit.

 

Die Universität von Coimbra im Südwesten Portugals, wurde im Jahre 1290 gegründet. Sie ist die älteste Universität Portugals und eine der ältesten Universitäten in Europa. In der Bibliothek des altehrwürdigen Bildungsinstituts befinden sich nicht nur uralte Bücher und Manuskripte von unschätzbarem Wert. Sie beherbergt seit mehr als hundert Jahren auch eine Kolonie von Fledermäusen. Nachts flattern die Tiere hinter den Bücherregalen hervor und begeben sich auf die Jagd nach Käfern und anderem Getier, das die alten Schinken zum Fressen gern hat.

 

Allerdings: Was oben reinkommt, kommt unten wieder raus und so produzieren die Tiere jede Nacht auch eine Menge Fledermaus-Köttel. Daher werden nach Bibliotheksschluss am Abend alle Lesetische und Möbel mit Tierhäuten abgedeckt. Außerdem kümmert sich ein Putzteam um die Hinterlassenschaften der Tiere. Immerhin sind diese der untrügliche Beweis, dass die Fledermäuse ihrer Arbeit als nächtliche Käfer-Jäger gewissenhaft nachgehen - und nicht einfach nur faul herum hängen!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Der Walnussbaum ist ein Einzelgänger, Pardon, Einzelsteher


Walnussbaum zitiert Rilke Lieben heißt allein sein Fuchs Cartoon Oliver Kock


Der Walnussbaum legt keinen Wert auf Gesellschaft. Um ungebetene Nachbarn loszuwerden, schreckt er sogar vor chemischer Kriegsführung nicht zurück! Das in seinen Blättern produzierte Juglon, ein Carbonylfarbstoff, stört das Wurzelwachstum der meisten Pflanzen, die ihm zu nahe kommen und lässt sie verkümmern. So entledigt sich der Baum seiner Konkurrenten um Wasser und Mineralstoffe. Gar nicht so dumm, die Nuss!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Der Elefantenrüssel ist das Schweizer Taschenmesser der Natur


Elefant und Schwein beim Rüsselvergleich Cartoon Oliver Kock


Der Rüssel des Elefanten ist eine wahrlich herausragende Erfindung der Natur. Entwickelt hat er sich einst aus Nase und Oberlippe. Bis zu anderthalb Meter lang und 130 Kilo schwer und ausgestattet mit 500 Millionen Riechzellen, mit dem er Wasser in einer Entfernung von zehn Kilometern erschnuppern kann, ist der Elefantenrüssel ein hervorragendes Riechorgan - und sehr viel mehr. Zum Beispiel ein kräftiger Greifarm, mit dem er locker ganze Äste abreißen kann.

 

Aber auch filigranen Aufgaben ist er gewachsen. Mit seinem Rüsselfinger, der Afrikanische Elefant besitzt zwei, der Asiatische Elefant einen Finger an der Rüsselspitze, ist der massige Dickhäuter in der Lage, auch kleinste Objekte vom Boden aufzuheben. Ist er durstig, saugt er 10 Liter Wasser mit einem Zug ein, um es dann ins Maul zu spritzen - oder bei großer Hitze seinen Rücken zu benetzen. Der Rüssel ist außerdem ein super Schnorchel beim Überqueren tiefer Flüsse und ein gefährlicher Knüppel für Feinde, während liebgewonnene Artgenossen freundlich per Rüssel-Shake begrüßt oder zärtlich umrüsselt werden.

 

Nicht zuletzt dient er natürlich bekanntermaßen als ohrenbetäubendes Kommunikationsinstrument ... Törööööööö!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Der Kakapo hat ein süßes Geheimnis


Ehepaar beim Frühstück Mann mit Kakapo Papagei auf Toast braucht Brille Cartoon Oliver Kock


Der Kakapo ist ein seltsamer Kauz, Pardon, Papagei. Er galt als lange ausgestorben, doch 1970 wurden in seiner Heimat Neuseeland einige wenige quicklebendige Exemplare wiederentdeckt.

 

Mittlerweile ist die Population des gelb-grünen Vogels leicht angewachsen - auf immer noch sehr wenige 250 bis 300 Tiere. Obwohl er ein Vogel ist, kann er nicht fliegen. Dadurch wurde er für die von Siedlern eingeschleppten Katzen, Ratten und Hunden zu einer leichten Beute. Auch sein, wie soll man es nennen, "Fluchtverhalten" macht die Sache nicht besser. Droht Gefahr, flüchtet der vier Kilo schwere Vogel nicht ins Unterholz, sondern erstarrt zur Salzsäule.

 

Und noch etwas ist ungewöhnlich an dem eingefleischten Vegetarier: sein Duft! Der Kakapo riecht lecker nach Honig!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Nix-wie-raus-Spiele: Das Naseweis(s)-Rätsel


Naseweis-Rätsel Naseweiß-Rätsel Krokodil Mann Igel Vogel Regenwurm Hase Maus raten mit Cartoon Oliver Kock


Das Naseweis(s)-Rätsel eignet sich für Gruppen jeden Alters. Auf Wanderungen und Exkursionen sorgt es für Konzentration, Spaß ... und einen gewissen Thrill. Die Hinweise, die zu einem bestimmten Tier führen, sollten dabei im Schwierigkeitsgrad stetig abnehmen und immer konkreter werden.

 

Meint ein Teilnehmer die Lösung zu wissen, signalisiert er das, indem er einen Finger auf seine Nasenspitze legt. Sind alle Nasenspitzen besetzt, zählt die Exkursionsleitung "3, 2, 1" und die Teilnehmer rufen gleichzeitig den Namen "ihres" Tieres. Das Spiel ist, gerade weil es ohne viel Gedöns auskommt, sehr beliebt. Daher sollte man immer eine Handvoll Naseweis(s)-Rätsel bei sich haben!

 

Errätst du, um welches Tier es sich im Cartoon handelt?

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Die Gehäuseschnecke hat immer ein festes Dach über dem Kopf


Schnecke mit Haus betrachtet verwundert Obdachlosen in einem Karton als Wohnung Cartoon Oliver Kock


Harte Zeiten auf dem Wohnungsmarkt: Die Mieten steigen, die Wohnungsnot auch, während die Chancen auf ein bezahlbares Eigenheim sinken. Zumindest, was den Immobilienmarkt angeht, hat es die Gehäuseschnecke leichter.

 

Die schlüpft bereits mit einem kleinen Schneckenhäuschen auf dem Rücken aus dem Ei. Wächst die kleine Schnecke, wächst ihr Haus mit. Die mobile Immobilie dient aber nicht nur als Rückzugsort, wenn dem sensiblen Weichtier das Leben zu hart wird. In dem kalkhaltigen Gehäuse verbergen sich gut geschützt lebenswichtige Organe wie Herz, Lunge, Nieren und Magen.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Warum die Vögel auf ihre Zähne pfeifen


Vogel Elster klaut Opa das Gebiss Cartoon Oliver Kock


Ich glaube, dass Vögel nicht nur singen, um ihr Revier zu verteidigen oder Bräute anzulocken, sondern auch, weil sie das große Glück haben, nie zum Zahnarzt zu müssen. Weil sie keine Zähne im Schnabel haben!

 

Lange Zeit rätselte die Wissenschaft, warum Amsel, Fink und Co. die Beißerchen fehlen. Nun wollen Forschende den wahren Grund für lebenslange Zahnlosigkeit herausgefunden haben. Fehlt die Entwicklung der Zähne, verkürzt sich der Prozess vom Embryo im Vogelei bis zum flugfähigen Tier und damit die heikle Phase, in der der Vogelnachwuchs ganz weit unten in der Nahrungskette steht - und für viele Fressfeinde eine willkommene Zwitscher-Mahlzeit darstellt.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Auch Hunde haben Visitenkarten – und die tragen sie am Punktpunktpunkt


Zwei Hunde schnüffeln am Anus Cartoon Oliver Kock


Anders als beim Augentier Mensch spielt beim Hund der Geruchssinn die mit Abstand größte Rolle, um sich in seinem Hundeleben zurechtzufinden. Hunde besitzen mit 300 Millionen Geruchszellen in ihrer Nase fünf Mal mehr als der Mensch mit seinen lumpigen sechs Millionen Riechzellen. Kein Wunder, dass ihr Geruchssinn bis zu hundert Mal besser ist, als der von Herrchen und Frauchen.

 

Begegnen Bello, Daisy oder Rex einem Artgenossen, wenden sie sich daher instinktiv dem Heck des Hundes zu. Hier liegen die Analsäcke, kleine Drüsen links und rechts vom Anus, die als eine Art Visitenkarte des Hundes fungieren. Der geneigte Schnüffler erhält an Ort und Stelle unter anderem wichtige Informationen über:

 

Geschlecht

Alter

Gesundheitszustand

Paarungsbereitschaft &

emotionalen Zustand des Artgenossen

 

Auch alte Kumpels und beste Freundinnen erkennen sich nicht an der Hundemarke, sondern am Geruch. Der Schnuppertest hat also auch immer eine wichtige zwischen-hundliche Funktion. Und das ist doch nun wirklich eine dufte Sache!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Interview mit einem Tier: Der Tapir


Daniel Löwenstern der tierische Reporter interviewt einen Tapir Cartoon Oliver Kock


Liebe Tierfreunde, hier spricht der tierische Reporter Daniel G. Löwenstern. Heute befinde ich mich mitten im Dschungel Südostasiens. Mein Gesprächspartner ist ein eher ruhiger, unauffälliger Geselle. Um so mehr freue ich mich, dass es geklappt hat mit dem Interview mit einem Tapir.

 

L: Lieber Tapir, erzählen Sie uns bitte ein bisschen von ihrem Leben.

T: Oh, wo fange ich an. Wissen Sie, ich gebe selten Interviews. Um nicht zu sagen: Nie!

L: Um so mehr freue ich mich, dass unser Termin geklappt hat. Wo lebt denn ein Tapir so?

T: Das kommt drauf an. Ich selbst bin ja ein Schabrackentapir. Ich lebe im Dschungel Südostasiens. Ich habe aber auch Verwandte in Südamerika. Der Bergtapir beispielsweise lebt in Kolumbien und Ecuador.

L: Was unterscheidet Sie noch von anderen Tapiren?

T: Die Größe beispielsweise. Ich selbst bin zweieinhalb Meter lang und wiege satte 350 Kilo.

L: Beachtlich! Gibt es weitere Unterschiede?

T: Meine schicke Färbung. Klassisch schwarz weiß.

L: Ist mir auch schon aufgefallen. Ich dachte schon, Sie besuchen später noch die Oper.

T: Nein, nein, Tapire gehen nicht in die Oper. Wir sind Einzelgänger. Und wir haben andere Hobbys.

L: Zum Beispiel?

T: Schwimmen! Ich brauche immer einen Fluss oder ein anderes Gewässer in der Nähe, in dem ich mich abkühlen und am Ufer nach Nahrung suchen kann. Und ich LIEBE Schlammbäder!

L: Sie können schwimmen?!

T: Tapire sind ausgezeichnete Schwimmer, vor allem wir Schabrackentapire natürlich.

L: Neben Ihrer schicken Färbung fällt mir noch etwas an Ihnen gleich ins Auge.

T: Was meinen Sie?

L: Ihre, darf man das sagen, ausgeprägte Schnauze.

T: Schnauze, darf man sagen. Warum denn nicht?!

L: Sie ähnelt einem kurzen Rüssel.

T: Ja, ganz weich und sehr empfindlich. Viele Menschen glauben deshalb, wir Tapire seien mit Wildschweinen verwandt. Sind wir aber nicht!

L: Sondern?

T (macht sich ein wenig größer): Mit den Nashörnern!

L: Aber ohne Horn!

T: Ein Glück! Sonst wären auch wir unseres Lebens nicht mehr sicher, weil ein paar Idioten scharf auf unsere Hörner wären. Das Leben eines Schabrackentapirs ist auch ohne Horn hart genug!

L: Viele Fressfeinde?

T: Die sind überschaubar. Jaguar, Krokodil, so was. Aber wir Tapire sind stets gut getarnt. Im Dschungel sind wir so gut wie unsichtbar. Und wenn es gar nicht anders geht, dann laufe ich weg! Auch wenn ich ein bisschen, sagen wir, vollschlank erscheine und relativ kurze Beine habe, bin ich ganz schön schnell, wenn es sein muss.

L: Wie schnell?

T: Schneller, als ich aussehe!

L: Das heißt?

T: So 50 km/h sind schon drin!

L: Der reinste Kugelblitz. Obacht in Tempo 30 Zonen!

T: Wie bitte?

L: Äh, nichts. Noch mal zurück zu ihrer Schnauze, also, Ihrem Rüssel ...

T: Mein wichtigstes Werkzeug!

L: Erzählen Sie!

T: Der Rüssel ist ja eigentlich nichts anderes, als Nase und Oberlippe, die zusammengewachsen sind. Evolution, Sie wissen schon.

L: Interessant! Sie sagten Werkzeug?

T: Ja, mein Rüssel sieht ja nicht nur extrem elegant aus. Er ist extrem elastisch und über und über mit feinsten Tasthaaren besetzt. Unschlagbar bei der Futtersuche vor allem, weil wir Tapire ja nachtaktiv sind. Aber nicht nur beim Ertasten erfüllt der Rüssel seinen Zweck. Er ist außerdem ein fantastisches Greifwerkzeug, mit dem ich Blätter und Früchte abreißen kann.

L: Was futtern, ich meine, was fressen Sie denn so?

T: Ich bin ein reiner Pflanzenfresser.

L: Das klingt sehr gesund! Wie alt werden Sie?

T: Gute dreißig Jahre sind schon drin, aber ...

L: Aber was?

T: Nun ja, mein Lebensraum wird kleiner und kleiner. Die Menschen roden die Regenwälder und nehmen wenig Rücksicht. Darum sind meine Verwandten und ich leider alle vom Aussterben bedroht.

L: Krokodil und Jaguar sind also nicht Ihre größten Feinde?!

T: Nein, ich muss es leider so offen sagen: der größte Feind der Tapire ist der Mensch! Nicht persönlich gemeint.

L: Das tut mir leid. Was können wir Menschen tun? Also Gutes!

T: Lasst uns einfach unseren Platz zum Leben und das bedeutet vor allem: holzt den Dschungel nicht ab. Tapire haben genauso ein Recht auf ein schönes Leben wie die Menschen!

L: Da haben Sie natürlich recht! Ein schönes Schlusswort! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Fragen zu beantworten. Ich wünschen Ihnen alles Gute und eine wilde Zeit im Regenwald.

T: Vielen Dank. Es hat mich sehr gefreut. Ihnen auch alles Gute!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Wenn das Stinktier einen Handstand macht, solltest du rennen


Skunk macht Handstand vor Boxer Cartoon Oliver Kock


Fühlt der in Nordamerika heimische Streifenskunk sich bedroht, wird er stinkig! Aber auch für kleine Stinker gilt "Fair geht vor" und so feuert es seine extrem übelriechende Duftfontäne nicht blindwütig ab. Es gibt dem Angreifer gleich mehrere Chancen zu verduften.

 

Nähert sich ein Angreifer, fletscht der Skunk zuerst knurrend seine Zähne. Bleibt dieser Einschüchterungsversuch erfolglos, versucht das Stinktier zu fliehen. Lässt sein Verfolger nicht von ihm ab, macht er einen Handstand um den Fressfeind mit schierer Größe zu beeindrucken. Schlägt auch dieser Versuch fehl, wird es ernst - für den Angreifer. Denn nun feuert der Streifenskunk aus seinen Analdrüsen eine übelriechende Flüssigkeit.

 

Gerät das ätzende Sekret in die Augen, droht sogar eine kurzzeitige Erblindung. Aus immerhin sechs Metern Entfernung trifft der Skunk zielsicher ins Schwarze. Das bemitleidenswerte Opfer macht sich vom Acker, so schnell es kann - und wird sich so bald keinem Skunk mehr nähern.

 

Darauf kannst du einen lassen!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Die Sprache des Chamäleons ist kunterbunt


Punker und Mann mit Chamäleon auf Kopf Chamäleon ist verliebt in Irokesen vom Punker Cartoon Oliver Kock


Wechselt das Chamäleon die Farbe, versucht es in der Regel nicht, sich zu tarnen und mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Im Gegenteil: das Reptil nutzt den tierischen Tapetenwechsel zur Kommunikation.

 

Und da es im Gegensatz zu den meisten Vögeln ein ausgesprochen mieser Sänger ist, teilt es sich seinen Artgenossen über Farben mit.

 

Seine emotionale Farb-Palette reicht von Angst und Unterwürfigkeit, über Aggressivität und Angriffslust gegenüber männlichen Artgenossen bis hin zu mehr oder weniger schüchternen Flirtversuchen mit den Chamäleon-Damen.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Das Thermometerhuhn hat ein feines Näschen für die richtige Temperatur


Thermometerhuhn mit Mann in einer Bar Brutverlauf Brutvorgang outgesourced Cartoon Oliver Kock


Mal ehrlich: Brüten ist nicht gerade der aufregendste Job. Den ganzen Tag hockst du unbequem auf deinen Eiern und starrst sinnlos ins Leere.

 

Das australische Thermometerhuhn braucht mehr Action. Schon Monate vor der Brutzeit beginnt das Männchen mit den Vorbereitungen. Es gräbt ein Loch, einen Meter tief und drei Meter breit. Das wird wochenlang mit Pflanzenmaterial gefüllt, bis ein etwa einen halben Meter hoher Hügel entstanden ist. Versiegelt wird das Bauwerk mit einer Schicht aus Sand.

 

Wie bei einem Komposthaufen erhitzt sich das Innere des Hügels durch die verrottenden Pflanzenteile. Immer wieder misst der Bauherr die Innentemperatur mit den feinen Wärmesensoren in seinem Schnabel. Sind kuschelige 34 Grad erreicht, legt das Weibchen mehrere Eier hinein und der "Brutkasten" wird vom Männchen wieder verschlossen.

 

Die kommenden sechs Monate checkt er täglich mehrfach die Temperatur. Wird es zu warm, lüftet er, indem er Löcher in den Sand hackt. Mehrere Wochen lang legt die Henne immer wieder neue Eier in das Nest. Jeweils zwei Monate später schlüpfen die Küken. Sie buddeln sich ans Tageslicht und leben ihr Leben von dieser Sekunde an autonom, ganz ohne die Hilfe der Eltern.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Die Texas-Krötenechse ist ganz nach Draculas Geschmack


Vampir Graf Dracula mag die Texas-Krötenechse die aus den Augen blutet Cartoon Oliver Kock


Der ewiglich untote Graf Dracula "lebt" bekanntlich in Transsylvanien, wo er sich gern mit Wölfen und Fledermäusen umgibt.

 

Wäre der aristokratische Vampir allerdings im Südwesten der USA heimisch, würde wohl eine ganz andere Tierart sein Interesse wecken: Die Texas-Krötenechse ist eine stachelige Wüstenbewohnerin, die von morgens bis abends Ameisen frisst und ansonsten einen äußerst schlecht gelaunten Eindruck macht.

 

Was den Fürsten der Finsternis beeindrucken könnte, ist ihre außergewöhnliche Verteidigungsstrategie. Nähern sich große Fressfeinde, wie Kojoten oder Füchse, bläst sich die Echse zunächst ordentlich auf. Dann bringt sie die Blutäderchen an den Rändern ihrer Augenhöhlen zum Platzen und spritzt bis zu einem Viertel ihres Blutes auf den Angreifer. Gut anderthalb Meter weit kommt das Reptil.

 

Bei dieser tierischen Blutdusche würde Graf Dracula sicherlich ganz rote Bäckchen bekommen vor Begeisterung!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Eine Insel mit zig Bergen … aus Müll


Meerjungfra Nixe auf einem stinkenden Müllberg, dem Great Pacific Garbage Patch Cartoon Oliver Kock


Im Nordpazifik, zwischen Hawaii und Kalifornien, befindet sich eine riesige Ansammlung von angeschwemmten Plastikmüll.

 

Der Great Pacific Garbage Patch ist mit unfassbaren 1,6 Quadratkilometern etwa viermal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland - und er und wächst und wächst und wächst ...

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Lila Kühe, gelbe Enten - das Natur-Defizit-Syndrom


Natur Defizit Syndrom Mann befiehlt Fledermaus in Vogelkäfig zu singen Cartoon Oliver Kock


Natur obskur! Das Natur-Defizit-Syndrom beschreibt ursprünglich die immer größere Entfremdung von Kindern und Jugendlichen von Flora und Fauna. Legendär sind die Studien aus den 90er und frühen 2000er Jahren, bei denen nicht wenige Kinder Milchkühen eine lila Fell- und Enten eine gelbe Gefiederfarbe zuwiesen.

 

Aus den Kindern von damals sind heute Erwachsene geworden, die häufig selbst Kinder haben. Leben, auch das Leben der Kinder, findet immer mehr in geschlossenen Räumen und virtuellen Welten statt. Das Natur-Defizit-Syndrom ist damit längst den Kinderschuhen entwachsen - und hinterlässt bei Jung und Alt immer tiefere Spuren!

 

Höchste Zeit, das zu ändern - von Natur obskur zu Natur, mon Amour!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Der Wombat macht Kacke zum Quadrat


Wombat betrachtet einen Zauberwürfel voller Respekt Cartoon Oliver Kock


Der Wombat ist ein etwa dachsgroßer Beutelsäuger, der im Osten und Süden Australiens sein Zuhause hat. Mit Vorliebe ernährt er sich von Gräsern, Moos und jungen Pflanzentrieben. Viel mehr gäbe es über den putzigen Pummel von Down under nicht zu sagen. Wäre nicht auch beim Wombat wichtig, was hinten rauskommt. Also aus dem Wombat.

 

Der Wombat macht nämlich quadratische Häufchen! Zwei Fragen beschäftigt die Wissenschaft seit Jahren. Warum macht er das - und wie? Zur ersten Frage: Wombats markieren mit den Würfelhäufchen ihr Revier. Weil Wombats sehr kurzsichtige Tiere sind, wählen sie dafür exponierte, leicht erhöhte Orte. Die Würfelform schützt die Hinterlassenschaft der Beutelsäuger vor dem Wegrollen. Quadratisch, praktisch, Scheiße ist das gut!

 

Und wie fabrizieren die Wombats die ungewöhnliche eckige Form? Zuhause nachmachen ist ein aussichtsloses Unterfangen, denn die kantige Kacke ist einer Besonderheit des Wombat-Darms geschuldet. Zunächst hat das Tier eine sehr langsame Verdauung. Bis sein Darminhalt das Licht am Ende des Tunnels erblickt, können mehr als acht Tage vergehen. In dieser Zeit verliert der Kot sehr viel Flüssigkeit. Er erlangt eine gewisse Stabilität und wird formbar. Auch die Darmwand hat es in sich. Im Enddarm ist sie sehr viel härter als im restlichen Gedärm. Und erst im Enddarm, sozusagen im Schlussteil der Reise, entsteht durch Kontraktionen die Würfelform, welcher der Wombat seine Berühmtheit verdankt.

 

Oder anders ausgedrückt: am Ende wird alles gut!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Von Stadtvögeln und Landeiern


Mann mit Vogel und Flöte tut als könne er Musik machen Cartoon Oliver Kock


Vögel, die in der Stadt heimisch sind, müssen sich beim Singen mehr ins Zeug legen, als ihre Verwandten auf dem Land. Um den urbanen Geräuschpegel zu übertönen, singen sie lauter und in höheren Tonlagen. Im Gegensatz zu den Landeiern legen die gefiederten Stadtbewohner außerdem regelmäßig Nachtschichten ein, um sich in der Stille der Nacht Gehör zu verschaffen.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Tiere auf der Flucht


Fluchttier Pferd mit Boxer im Boxring Cartoon Oliver Kock


Angriff ist die beste Verteidigung!? Da sind Fluchttiere aber ganz anderer Meinung. Daher machen sich beispielsweise Pferde, Antilopen und Gazellen schleunigst aus dem Staub, sobald ihnen Gefahr droht. Dank ihrer Schnelligkeit und Ausdauer bietet ihnen die Nix-wie-weg-Strategie die besten Überlebenschancen. Da bleibt so manchem Raubtier nur das Nachsehen - und ein knurrender Magen!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Tierisch prominent: Pigcasso ist berühmt für seine schweinischen Bilder!


Tierisch prominent Schwein Pigcasso malt ein Bild Cartoon Oliver Kock


2021 ersteigerte der Kunstsammler Peter Esser ein Gemälde für den Rekordpreis von 20.000 Pfund. Wie, denkst du vielleicht, Rekordpreis? 2017 kam "Salvator mundi" von Leonardo da Vinci für satte 450,3 Millionen US-Dollar unter den Hammer!

 

Der kleine, aber feine Unterschied: bei dem expressionistischen Werk "Wild and Free" handelte es sich um tierische Kunst! Seine Schöpferin, die Sau Pigcasso, verwies damit den bislang teuersten Maler der Tierwelt, den affigen Künstler Congo, auf die Plätze!

 

Pigcasso erblickte als namenloses Schwein unter vielen das Licht der Welt im April 2016 in einem Mastbetrieb in der Winelands Region, Südafrika. Die arme Sau war eigentlich zum Verzehr bestimmt. Zum Glück rettete ihr die Tierschützerin Joanne Lefson das Schweineleben - und brachte sie als Künstlerin ganz groß raus: 2019 designte Pigcasso für Swatch als erstes Tier eine Uhr. Der Name, passend zum borstigen Überflieger der Kunstszene: "Flying Pig"!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Hielten Piraten sich wirklich zahme Papageien?


Pirat mit einem sprechenden Papagei Steuerbord Backbord Cartoon Oliver Kock


In gefühlt jedem zweiten Piraten-Film trägt der Seeräuber-Kapitän einen Papagei auf der Schulter. Reines Seemannsgarn ist das nicht. Die Seeleute hatten auf ihren langen Reisen immer wieder exotische Tiere aus tropischen Ländern an Bord. Allerdings weniger zum privaten Entertainment. Mit Papageien und anderen Tieren aus Übersee ließen sich in Europa hohe Preise erzielen - und 'ne Buddel voll Rum!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Tierische Redensarten: Da wird der Hund in der Pfanne verrückt!


Da wird der Hund in der Pfanne verrückt Koch mit heißer Pfanne und Hund Cartoon Oliver Kock


Der Ausruf "Da wird der Hund in der Pfanne verrückt!" markiert ungläubiges Erstaunen und Wut angesichts eines Vorkommnisses, auf das man gern verzichtet hätte.

 

Die Redensart geht vermutlich auf eine Geschichte um den mittelalterlichen Anarcho Till Eulenspiegel zurück. Der schräge Querulant arbeitete (kurz) als Geselle bei einem Bierbrauer. Als sein Chef ihm eines Tages auftrug, er solle "den Hopfen wohl sieden, auf daß das Bier scharf darvon schmecken wird", ergriff Eulenspiegel zu aller Erstaunen kurzerhand Hopf, den Hund des Braumeisters, warf ihn in die siedend heiße Braupfanne und bereitete so Hopfs Hundeleben ein jähes Ende!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Von wegen "Raumschiff Erde" – unser Planet ist eine Insel!


Planet Erde als Insel im Weltall Mann angelt mit einem Stern Cartoon Oliver Kock


Gern wird unser Planet Erde mit einem Raumschiff im Weltall verglichen. Aber so ein Raumschiff durchquert bekanntlich die unendlichen Weiten des Weltraums. Unser Planet ähnelt eher einer einsamen Insel in einem unendlichen intergalaktischen Ozean. Der einzige Ort, inmitten eines lebensfeindlichen Sternenmeeres, der Leben spendet. Wir sind alle Insulaner. Wir sollten besser achtgeben auf unser kleines blaues Eiland.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Warum sind Gewitterwolken dunkel?


Engel Mann und Frau auf den Wolken Cartoon Oliver Kock


Gewitterwolken sind mächtige Kolosse, die mehrere Kilometer hoch und breit sein können. Sie bestehen aus Unmengen von winzigen Wassertropfen und Eiskristallen. Die Tropfen und Kristalle verhindern, dass das Licht gestreut wird. Das Sonnenlicht wird sozusagen von der Wolke verschluckt und so erscheint sie für unsere Augen auf der Unterseite dunkel – und, Donnerwetter, ganz schön bedrohlich.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Kaktus, wo ist dein Stachel?


Mann in Badewann mit Kaktus als Bürste Cartoon Oliver Kock


Stachel oder Dorn – das ist hier die Frage! Die Unterscheidung ist eigentlich ganz einfach.

 

Schon mit dem bloßen Auge lässt sich feststellen, ob wir es mit Dornen oder Stacheln zu tun haben. Dornen sind fest mit der Pflanze verbunden, ähnlich wie Zweige mit einem Ast. Stacheln dagegen sitzen außen auf der Rinde. Man kann sie leicht abknibbeln, wenn man nichts Besseres zu tun hat. Außerdem erkennt man Stacheln an ihrer hakenförmigen Form. Dornen sind spitz und gerade.

 

Das führt uns zu der leicht verstörenden Erkenntnis, dass die viel besungenen Dornen der Rose in Wirklichkeit Stacheln sind. Die wesentlich seltener besungenen Stacheln vom Kaktus dagegen sind tatsächlich Dornen. Verrückt, aber es hilft ja nichts. Wir müssen uns damit abfinden. Auch wenn diese Tatsache uns ein Dorn im Auge sein mag - oder ist es ein Stachel?

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Small-Talk im Reptilien-Ei


Osterhase bemalt Krokodil Ei Cartoon Oliver Kock


Wer schon mal versucht hat, ein ausgewachsenes Krokodil in ein Gespräch zu verwickeln, wird schnell festgestellt haben, dass Krokodile stillerer Natur sind. Ein Gnu reißen, schön und gut – aber darüber reden? No way, José! Ganz anders sieht es beim Kroko-Nachwuchs aus. Die Minireptilien erweisen sich als rechte Plappermäulchen – und das schon VOR der Geburt!

 

Ähnlich wie Hühnerküken sprechen sich Baby-Krokodile noch im Ei miteinander über den Termin, an dem sie schlüpfen wollen, ab. Sie erzeugen dabei quietschige Töne, die einem schlecht gelaunten "Umph" ähneln. Der synchronisierte Geburtstag bietet den Kroko-Kids eine größere Überlebenschance - denn schließlich sind die späteren Kolosse frisch geschlüpft, nur etwa 20 Zentimeter lang - für ihre Fressfeinde die reinsten Appetit-Happen.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Gedeihen Zimmerpflanzen besser, wenn wir mit ihnen reden?


Frau redet mit Zimmerpflanze, die steckt Blätter in die Ohren Cartoon Oliver Kock


Lässt die geliebte Zimmerpflanze die Blätter hängen, erscheint seltsam unmotiviert und schlapp, wirken ein paar aufbauende Worte möglicherweise Wunder. Dabei ist das Thema ganz egal. Inhalte interessieren das Gewächs nicht. Ihm geht es viel mehr um die Extraportion CO2, die wir Menschen beim Ausatmen produzieren. Pflanzen benötigen das Gasgemisch für die Fotosynthese. Dieses dient wiederum der Zuckerproduktion und ist damit ein wichtiger Energie-Booster.

 

Also, keine Hemmungen beim Smalltalk mit der grünen Mitbewohnerin. Lediglich mit Antworten solltest du nicht rechnen. Nicht mal durch die Blume!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Der Biber ist ein ausgesprochen scharfer Zähne-Typ


Biber hat scharfe Zähne Cartoon Oliver Kock


Bestimmt sind dir beim Biber schon die leuchtend orangen Vorderzähne aufgefallen. Verantwortlich für die poppige Farbgebung ist der hohe Eisengehalt in seinen Beißerchen, der sie, na ja, eben eisenhart macht.

 

Allerdings nur an der Vorderseite. Der Hinterseite fehlt das Eisen. Sie nutzt sich schneller ab. Daher schärfen sich die Vorderzähne des animalischen Holzfällers quasi von selbst und zeigen immer scharfe Kante.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Früh blüht sich!


Frühling Krokus begrüßt Biene Oliver Kock Cartoon


Das wurde aber auch Zeit! Farbtupfer um Farbtupfer sieht der Frühling im März endlich Land, weist das winterliche Grau in Grau langsam aber sicher in die Schranken. Nicht nur das menschliche Auge erfreut sich an den bunten Blumenteppichen aus Krokus, Buschwindröschen, Scharbockskraut und Kumpaninnen. Den ersten Insekten dienen die Pflanzen mit Pollen und Nektar als überlebenswichtige Nahrungsspender.

 

Ganz freiwillig erheben die floralen Frühaufsteher ihre bunten Köpfchen allerdings nicht in die häufig noch eisige Luft. So früh im Jahr tragen die Bäume noch kein Laub - daher erreichen die wenigen Sonnenstrahlen jetzt noch ungehindert den Erdboden und geben den farbenprächtigen Bodenbewohnern ordentlich Starthilfe.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 


Die Liebeslieder des Mäuserichs nagen am Herzen


Kleiner Mäuserich schmettert verliebt eine Arie Cartoon Oliver Kock


Denken wir an Sangeskünstler in der Tierwelt, dann fallen uns wahrscheinlich sofort die Vögel ein, vielleicht auch noch die Wale. Aber auch der Mäuserich hat mehr drauf als Piepen und Fiepen. In der Brunftzeit schmettert er ganze Arien, um die Maus seines Herzens zu bezirzen.

 

Leider sind die abwechslungsreichen Melodien für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar, die Töne liegen im Ultraschallbereich. Ich finde das Mausgesprochen schade!

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 



Oliver Kock ist Greenfluencer Porträt mit Papagei
John Lennon Yoko Ono Give Bees A Chance Cartoon Oliver Kock

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