Die Redewendung "Blind wie ein Maulwurf" wird zwar immer noch gern bemüht - ist aber zu kurzsichtig. Denn wirklich blind ist der kleine Tunnelbauer nicht - immerhin kann er problemlos zwischen hell und dunkel unterscheiden.
Mehr ist aber auch nicht nötig, denn bekanntermaßen lebt der Maulwurf unter der Erde. Und nicht einmal am Ende des Maulwurfstunnels leuchtet dort ein Licht. Viel wichtiger als der Sehsinn sind darum sein hoch entwickelter Tast-, Geruchs- und Hörsinn.
An seiner Schnauze befinden sich feine Tasthaare, mit denen er sich unter Tage orientiert. Auch sein Gehör ist ausgezeichnet. Mit seinen, sicher unter einem Hautlappen versteckten Lauschern hört er sogar Regenwürmer, die durch seine Gänge kriechen.
Und was er nicht hört, das erschnuppert der Maulwurf mit seinem feinen Näschen. An seiner Schnauze befindet sich ein ganz spezielles Feature: das Eimersche Organ. Mit dem supersensiblen Tastorgan nimmt er nicht nur feinste Erschütterungen, sondern auch schwache elektrische Felder von Beutetieren wahr. Neben dem Maulwurf verfügt nur sein nordamerikanischer Verwandter, der Sternmull, über das Eimersche Organ! Wer braucht da noch gute Augen?!
Text und Illustration: Oliver Kock

Kommentar schreiben