Kuckuck!
Der charakteristische Ruf schallt ab Mitte April wieder durch die lichten Laubwälder und Parks Europas. Wenn auch seltener als früher, denn auch dem Kuckuck geht der Klimawandel, pardon, auf die Eier. Als ausgesprochener Brutschmarotzer ist er darauf angewiesen, dass andere Vogelarten seine Nachkommen im berühmt berüchtigten Kuckucksei ausbrüten. Doch durch den Klimawandel beginnen Teichrohrsänger, Zaunkönig und Co. immer früher mit dem Brutgeschäft. Häufig ist der Kuckuck dann noch auf seinem Weg von Afrika nach Mitteleuropa.
Gelingt es dem Kuckuck trotzdem, sein Ei unbemerkt in ein fremdes Nest unter die anderen Eiern zu schmuggeln, macht das frisch geschlüpfte Küken mit dem elterlichen Nachwuchs kurzen Prozess. Wer einmal gesehen hat, wie das frisch geschlüpfte Kuckucksbaby, rosig nackt mit noch verschlossenen Augen und Flügelstummeln die Eier und Jungvögel seiner Wirtseltern rücklings aus dem Nest in den sicheren Tod schiebt, wird diese Bilder nie vergessen!
Die arglosen Stiefeltern ahnen nichts von dem Betrug und füttern das nimmersatte Vogelkind auch noch, wenn es um ein Vielfaches größer geworden ist als seine vermeintlichen Eltern. Spätestens im August macht das aufgepimpte Federvieh dann den Abflug nach Afrika.
Text und Illustration: Oliver Kock
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