Gut Nacht Gute-Nacht-Geschichte!? Studien zufolge, wird Kindern immer seltener aus Büchern vorgelesen. Ja, manche Menschen halten das Vorlesen sogar für unzeitgemäß, ein Old-School-Ritual aus vergangenen Zeiten.
Dabei ist Vorlesen wichtiger denn je. Wenn Eltern, Großeltern oder auch Pädagogen Kindern Geschichten vorlesen oder frei vortragen, öffnen sie ein Tor zu Fantasie und Emotion.
Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, entwickeln nicht nur ein besseres Sprachgefühl und einen größeren Wortschatz. Sie lernen auch, zuzuhören, sich zu konzentrieren und eigene Bilder im Kopf zu erschaffen – eine Fähigkeit, die in Zeiten von TikTok, Netflix, YouTube & Co. vom Aussterben bedroht ist. Das Vorlesen fördert Kreativität und Empathie: Wer mit Pippi Langstrumpf, Mogli oder Ronja Räubertochter mitfiebert, lernt, sich in andere hineinzuversetzen und unterschiedliche Perspektiven zu verstehen.
Geschichten über Tiere und Pflanzen können zudem das Naturbewusstsein von Kindern prägen. Sie lernen, die Welt mit anderen Augen zu sehen – und erkennen früh, dass die Natur wertvoll und schützenswert ist.
Das gemeinsame Lesen schafft außerdem Nähe. Es ist ein Moment echter Verbindung zwischen Kind und Erwachsenem. Keine Ablenkung - nur Stimme, Worte und Fantasie. Studien zeigen: Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, sind nicht nur sprachlich besser, sondern auch sozial ausgeglichener.
Vorlesen ist also ganz und gar nicht von gestern. Im Gegenteil: Den Kindern Geschichten vorzulesen ist ein unschätzbar wertvolles Werkzeug für die Gestaltung unser aller Zukunft!
Text und Illustration: Oliver Kock

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