Schnecken haben nicht den allerbesten Ruf. Vor allem Gartenfreunde liegen häufig im Clinch mit den kleinen Schleimern. Auch bei einem Niedlichkeits-Wettbewerb würden Schnecken wahrscheinlich auf den hinteren Plätzen landen. Und das liegt nicht daran, dass sie so langsam sind.
Aber hast du dir mal eine Gehäuseschnecke, das ist die mit dem House to go, genauer angeschaut? Nimm dir ein paar Minuten Zeit und beobachte eines dieser Exemplare. Die beste Zeit, eine Gehäuseschnecke zu entdecken, ist bei Dämmerung und feuchter Witterung. Dann verlassen die Tiere ihr Versteck auf der Suche nach leckeren Schnecken-Snacks.
Hast du ein schönes Exemplar entdeckt, nimm es am besten unter die Lupe, denn unter dem Vergrößerungsglas kannst du die Feinheiten des Schneckenhauses besonders gut erkennen. So ein Schneckenhaus ist doch ein kleines Schmuckstück, findest du nicht? Es dient dem Weichtier nicht nur als Rückzugsort, sondern enthält und schützt ihre lebenswichtigen Organe - Herz, Lunge, Niere und den Magen.
Du kannst deiner Schnecke auch tief in die Stielaugen oben an ihrem Kopf schauen. Darunter liegt ein zweites Paar Fühler, damit ertastet und erschmeckt sie ihre Welt. Wenn du dir nun den Körper der Schnecke ansiehst, fällt dir sicher die kleine Öffnung oben im seitlichen vorderen Teil nahe des Kopfes auf. Das ist die Atemöffnung.
Übrigens, einen Fuß hat die Gehäuseschnecke auch - so nennt man die Unterseite der Schnecke, auf der sie sich fortbewegt. Daher auch ihr griechischer Name Gastropoda: Bauchfüßer!
Wenn du willst, knipst du ein Foto von deiner Schnecke oder fertigst eine Zeichnung an, bevor du sie wieder ihres Weges ziehen lässt. Beobachte noch ein paar Minuten, wie sie sich langsam, aber sicher ihren Weg bahnt. Dann ist es Zeit, nach Hause zu gehen - im Gegensatz zur Gehäuseschnecke hast du deine Wohnung ja nicht immer dabei ...
Text und Illustration: Oliver Kock
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