
Manchmal stelle ich mir vor, dass, wenn Produkte merken, dass es mit ihrem Dasein zu Ende geht, sie sich sammeln und gemeinsam zu den Friedhöfen der Konsumartikel wandern. Mit letzter Kraft sammeln sie sich in den dunklen Ecken der Stadt. Dann sterben sie. Und werden zu Müllhaufen.
Ist natürlich Quatsch. Müllverursacher ist natürlich der Mensch. Menschen sind Herdentiere. Sie orientieren sich in ihrem Verhalten häufig am Vorbild ihrer Mitmenschen. So auch beim Umgang mit Müll und dessen Entsorgung. Sind die Straßen dreckig, sehen die meisten Menschen kein Problem darin, ihren eigenen Abfall außerhalb von Mülleimern zu entsorgen. Herrscht dagegen Sauberkeit vor, ist alles blitzeblank, werden auch die Menschen zu Saubermännern und Sauberfrauen.
Klingt logisch und wurde in vielen Studien verifiziert.
Doch es gibt noch eine Möglichkeit, Müll zu vermeiden: Müll! Klingt komisch, ist aber so.
Robert B. Cialdini und ein Forscherteam führten in den 1990er Jahren Experimente durch, die dies belegen. Ein prägnantes Abfallprodukt dient als Erinnerungsstütze, dass Müll in den Abfall gehört und nicht auf die Straße. Das Objekt erinnert die Menschen an die deskriptive Norm. In diesem Fall das umweltfreundliche Verhalten ihrer Mitbürger. Es zeigt ihnen, dass es nicht gesellschaftlich akzeptiert ist, seinen Müll auf der Straße zu entsorgen. Und es macht schmerzlich klar, dass es diesen EINEN Idioten (m/w/d) gibt, der sich nicht an die gesellschaftlichen Regeln gehalten hat.
Und wer will schon in aller Öffentlichkeit einem Idioten nacheifern?!
Grün ist die Zukunft!
Oliver Kock
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